Geschlechter und Genetik

Habe wieder was gelernt: Es gibt nur Männer und Frauen. Und wenn man als Frau geboren ist, dann ist man eine Frau. Und wenn man als Mann geboren ist, dann ist man ein Mann. Das ist einfach Genetik. X und Y Chromosom. Lernt man in Schule, weißt Du? Alles andere ist unnatürlich.

Gut, Vögel haben keine X und Y Chromosomen, sondern W und Z, aber das ist Randthema, genauso wie die Geschlechtschromosomen beim Schnabeltier (xxxxxxxxxx oder xxxxxyyyyy).

Die Oregon-Wühlmaus hat immer XX, aber auf dem einen X sind Y Gene. Oder nicht.

Honigbienen haben x oder xx, wobei die Männer ein Chromosom weniger haben. Entscheidend ist aber, ob ein gen in zwei Ausprägungen vorkommt – durch Inzucht kann aber das gen bei xx zweimal in gleicher Ausprägung vorliegen, wodurch trotz xx ein Männchen rauskommt. 

Schildkröten und Krokodile kennen die temperaturabhängige Geschlechterbildung. Das ist glaube ich unnatürlich.

Clownfische oder Fahnenbarsche ändern ihr Geschlecht, aber nur in eine Richtung. Grundeln wählen frei. Unnatürlich.

Schnecken sind beides gleichzeitig. Boah ey.

Nicht Säugetierig genug?

Krallenäffchen haben Mehrlingsgeburten und können im Mutterleib Stammzellen tauschen. Und wenn Geschwisterchen andersgeschlechtliche Zellen hat, dann kommen da ganz interessante Chimären raus – genetische Männer mit weiblichen Geschlechtsorganen und so…

Man kann ja alles unnatürlich finden. Muss man aber gleich mal die Natur der Unnatürlichkeit beschuldigt. Das Problem mit Menschen ist: wir möchten viel mehr Ordnung in die Natur reininterpretieren als diese hergibt…