Unser Waldschwimmbad und Erdöl

Mal wegen Lithium und Elektroautos: das Problem ist tatsächlich da. Und das sollte man auch nicht vergessen. Es gibt dennoch zwei Sachen, die man erwähnen sollte:

Erstens: Der Abbau ist nicht nur für E-Autos, sondern z.B. für Handys – vorher interessierte es aber nur wenige, weil man es nicht als Argument gegen E-Autos brauchte.

Zweitens: wir nehmen mal unser Waldschwimmbad und füllen Wasser in das große 50m-Becken. Dann schmeißen wir 17 Fußbälle rein. An der Stelle gebe ich übrigens zu: ich habe die Größe des Beckens geschätzt, deswegen könnten es auch 16 oder 18 sein, aber die Größenordnung stimmt.

Jetzt lassen wir den Großteils des Wassers ab, der Rest ist dann im tiefen Bereich am Sprungturm und ein bisschen – reicht aber, damit die Füße nass werden – lassen wir drin. Warum? Die Bälle sind die geförderte Menge Lithiums in einem Jahr. Nur von den Ausmaßen her, nicht vom Gewicht. Das Wasser, dass wir abgelassen haben, ist das Erdöl, dass weg ist – für Strom/Heizung oder Mobilität. Und das ist übrigens wirklich weg.

Die Fußbälle könnt ihr bis auf 2 wieder rausholen. Das Lithium wird nicht verbraucht, schon jetzt könnten 90% recycled werden. Das übrige Wasser ist übrigens das, was z.B. die chemische Industrie nutzt. Da weiß ich tatsächlich nicht genau, wieviel davon wieder recyclebar wäre (zwar nicht als Erdöl, aber andere Produkte sind möglich).

Was soll das zeigen? Wenn jemand das Lithium-Argument bringt in Bezug auf E-Autos, dann verfolgt er einen Plan, der eher ideologisch als logisch motiviert ist. Das heißt natürlich nicht, dass man nicht vom Lithium abgehen sollte – tatsächlich wird in die Richtung geforscht und Lithium-freie Akkus sind deswegen möglich.

Da fällt mir noch ein: 90% das Lithium wäre recyclebar. Aber: ist teuer. Und wir haben Marktwirtschaft. Also träumt nicht davon, dass das in nächster Zeit passiert. Da müssen wir noch ein bisschen warten, bis der Lithium-Abbau teurer geworden ist, weil nicht mehr so viel da ist.