„Was wollen die übers Klima sagen? Die können doch noch nicht mal das Wasser voraussagen?“
Meine Antwort: wie wäre mit Fußballwetten?
Die Frage ist: „Wieviel Tore schießt Bayern am Wochenende?“
Ne gute Antwort hier ist: 3. Dann ist aber die Abweichung gegen Bochum groß, nämlich über 100% beim 7:0-Heimsieg. Okay, kann man sagen: ja, aber gegen Bochum hätte ich ja auch mehr als 3 getippt. Dann wäre die Abweichung bei der 2:3-Auswärtsniederlage aber 100% oder mehr.
Und gegen Kopenhagen wäre sie auf jeden Fall 100%, da hat Bayern das Toreschießen vergessen.
Und das sind nur die krassen Abweichungen.
Jetzt gucke ich aber mal auf die gesamte Saison: wieviel Tore schießt Bayern in der Bundesliga?
Würde ich mal 90 tippen. Dann hätte ich dieses Jahr 4 daneben gelegen, also fast 5%. In den letzten Jahren sogar mal 10 daneben (also 11%).
Reicht mir nicht: Tore insgesamt in der Bundesliga. 950 sage ich mal. Dann sind die letzten Jahre immer im 5% Abweichungsbereich.
Aber das reicht mir ja auch nicht: ich möchte einen 10-Jahreszeitraum. Und nicht nur die Bundesliga, sondern die gesamten europäischen Ligen. Und plötzlich wird die Zahl der Tore sogar sehr voraussagbar – solange keiner die Regeln stark ändert.
Was ich damit zeigen will: häufig sind singuläre Ereignisse gar nicht so „einfach“ berechenbar wie größere Zusammenhänge.
Wetter und Klima sind natürlich nochmal viele Größenordnungen von der „wieviel Tore“-Frage entfernt. Macht aber nix – mir ging es nur darum, dass der Schluss „wer das Wetter nicht 100% voraussagen kann, kann auch keine Klimaberechnungen machen“ kein sinnvoller ist.