Ich bin übrigens sehr für die Aufhebung des Cannabis-Verbots.
Warum?
Unsere Probleme werden nicht durch das Verbot gelöst. Sie würden übrigens auch nicht durch ein Alkohol-Verbot gelöst werden, dass von den Fakten her sogar sinnvoller wäre (wegen höherer Eigen- und Fremdgefährdungsquote und weil entgegen allen Legenden Alkohol die Einstiegsdroge Nummer 1 ist).
Es ist aber ein Treppenwitz der Geschichte und rein historisch, nicht logisch begründet, dass Cannabis verboten und Alkohol erlaubt ist.
Wir haben 174876 polizeilich verfasste Verstöße zum Thema Cannabis im Jahr 2022. Wir haben mehrere Millionen Menschen, die Umfragen zufolge trotz Verbotes geraucht haben. Die Abschreckung scheint also nur sehr begrenzt zu funktionieren. Und vor allen Dingen bei denen, bei denen beide Arten von Substanzen (Alkohol und Cannabis) besonders schädlich sind, nämlich Heranwachsenden.
Was uns als Gesellschaft weitaus mehr nützen würde: wenn maßgebliche Bierkrugstemmer Alkohol nicht mehr verharmlosen würden. Wenn wir Aufklärung leisten würden – bei beiden Themen. Beides hat Auswirkungen, vor allem wenn man es häufiger „genießt“.
Aufklärung wird keine 100% Quote geben. Das funktioniert auch jetzt nicht. Aber wenn wir wenigstens die Verherrlichung und die Verharmlosung des Alkohols aufgeben würden, dann würden wir weitaus mehr erreichen als mit der Verfolgung von ein paar meist harmlosen Kiffern. Alkoholtote: 60000 im Jahr. Das sind die, die alleinig auf Alkohol zurückgeführt werden. Kifftote: tja…
Ich werde übrigens trotzdem nicht kiffen und mit nicht besaufen. Ich bleibe auf der Suchtebene bei Süssigkeiten und Medienkonsum.