Ich lese immer mal wieder Threads zum Thema Verkehr, die dann häufig in Radfahrer/Autofahrer/Lkw-Fahrer/kleine Kinder/alte Leute/whoever-Bashing enden. Und gestern hatte ich mal einen interessanten Thread in der dann folgender Wortwechsel (der dann nicht endete) zu finden war:
„Als Autofahrer muss ich immer wieder für Radfahrer mitdenken, die …“
„Aber als Radfahrer muss ich immer für Autofahrer mitdenken, die…“
Und da kann ich nur sagen: ja, das ist so. Und das ist auch richtig so. Als Verkehrsteilnehmer müsst ihr für anderer Verkehrsteilnehmer mitdenken. Es gibt zwei Grundregeln in der StVO:
(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.
(2) Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.
D.h. es gibt kein „wenn der sich falsch verhält, dann hat er halt Pech“ oder gar „… dann darf ich ihn gefährden“. Sondern ein „damit muss ich auch rechnen“.
Ich mache im Straßenverkehr Fehler. Als Radfahrer, als Fußgänger, als Autofahrer. Und alle anderen machen das auch – ob jetzt mit Absicht oder nicht. Und dann steht halt im Paragraph 1: da muss ich mit rechnen. Und ich muss damit leben und versuchen, dem anderen seine Unversehrtheit zu erhalten.
Und das gilt speziell für den Umgang mit Kindern. Ja, die verhalten sich manchmal Scheiße. Vom Weg an der Gesamtschule kann ich sogar sagen: das Verhalten ist Lemmingen sehr ähnlich. Aber die sind so. Teilweise ist vermutlich das Hirn sogar in der Umbauphase. Die Aufgabe von Erwachsenen ist halt dafür zu sorgen, dass sie immer weniger und möglichst irgendwann nicht mehr so sind. Und dass sie bis dahin trotzdem überleben. Und letzteress gilt nicht nur für die Erwachsenen mit Erziehungsauftrag, sondern – siehe Paragraph 1 – für alle.
Disclaimer: ja, ich weiß, dass das Lemmingverhalten nur gerüchteweise suizidal ist.