Es ist momentan gute Sitte, sich über die Realitätsferne von besonderen Exemplaren unter den Querdenkern lustig zu machen.Leider fällt dabei hinten runter, dass bei den Covid-Maßnahmen-Befürwortern auch genug Leute ohne Realitätssinn dabei sind.
Sehen wir uns beispielsweise mal das Politbarometer an:“Bei der Beurteilung nach Sympathie und Leistung („Was halten Sie von?“)“ kommt Jens Spahn auf eine 0,8.
Okay, 0,8 hört sich gar nicht nach so viel an, wenn man auf einer Skala von 1 bis 5 bewerten würde… leider ist die Bewertung aber von -5 bis 5.
Das heisst: Jens Spahn wird positiv bewertet.
Söder mit 1,2 auch.
Und Laschet mit 0,7 ebenfalls.
3 Leute, deren Hang zum Auskotzen absurdester Gedanken zu jeder Tageszeit die eigene Kompetenz bei weitem übersteigt.
Nehmen wir mal Spahn. Der soll ja Gesundheitsminister sein. Das musste man ihm vor der Pandemie häufiger mal sagen, da er sich zu jedem Thema meldete, bei dem er keine Ahnung hatte.Dass er zwischendurch mal strahlend verkündete, 30000 Pfleger aus dem Osten Europas holen zu wollen, um die über 100000 offenen Stellen zu besetzen, war dann eher ein Ausrutscher.Anders gesagt: erst durch die Pandemie hat er herausgefunden, dass er Gesundheitsminister ist.
Dieser Jens Spahn hat während der Krise es geschafft, erweiterte Rechte in Form infektionsschutzrechtlicher Sonderbefugnisse zu bekommen.
Geholfen hat das aber nicht – weder bei Maskenbeschaffung noch bei Impfstoffverteilung noch bei der Verteilung von kostenlosen Tests war seine Performance in irgendeiner Form als gut zu bewerten.
Neuester Spaß:Covimedical, Betreiber von Testzentren, wartet noch immer auf das Geld für die Schnelltests und muss erstmal schließen, da sie noch nicht mal eine Geldzusage haben, mit der sie einen Kredit holen könnten.Die Kassenärztliche Vereinigung sah lange Zeit wie der Verteiler dieses Geld aus, verweist aber auf das Bundesamt für soziale Sicherung. Die KV sammelt nämlich nur die Daten von den Testanbietern und schickt sie dann an das Bundesamt. Das kann das nicht, die arbeiten vermutlich noch mit Excel for Workgroups.
Das Bundesamt wiederum sagt, am 19. April wäre dann das Geld für März bei den Anbietern. Wahrscheinlich. Hoffentlich. Abschlagzahlungen wären übrigens nur möglich, wenn das Gesundheitsministerium die Testverordnung ändert.Und wer leitet eigentlich das Gesundheitsministerium und sagt zu dem Thema lieber nix?
Gut, ein bisschen blauäugig ist der Firmengründer schon: „Er habe das Unternehmen gegründet im Vertrauen darauf, dass die Politik Wort halte, sagt Firmenchef Neumeier – auch wenn anfangs noch kein Abrechnungsweg klar gewesen sei. Mittlerweile sind mehr als 1100 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beschäftigt; fast alle stammen wie der Firmengründer selbst aus der Veranstaltungsbranche. „Wir haben in vielen Städten Menschen aus der Kurzarbeit geholt“, sagt Timm.“(Zitat aus dem Groß-Gerauer Echo vom 9.4.21)Vertrauen in die Politik. Großartig. Der wartet wahrscheinlich nicht auf November-Hilfen…
Aber ehrlich gesagt passt das jetzt in das Bild, das Spahn auch unabhängig von Covid vermittelt. Beispielsweise waren die 30000 oben erwähnten Stellen doch nur 13000, die im „Sofortprogramm Pflege“ im Januar 2019 geschaffen werden sollten.
Finanziert übrigens durch die gesetzlichen Krankenkassen. Bis Juni 2020 sind davon 2600 tatsächlich eingerichtet worden. Ein Grund war gerüchteweise die Bürokratie…
Wobei fehlende Wertschätzung, schlechte Bezahlung und schlechte Arbeitsbedingungen auch schon ganz gut wirkten.
Und jetzt muss mir mal einer erklären, warum wir uns so viel Gedanken machen über ein paar Spinner, während der Schaden, den Leute wie Spahn, Söder und Laschet anrichten, weitaus größer ist…