Das Problem bei Corona-Gesprächen ist, dass häufig die Gesprächsebene IMHO gar nicht das wiedergibt, was Leute sagen wollen.
Nehmen wir mal Masken. „Masken bringen nichts“.
- Möglichkeit: „Aus den und den Gründen bringen Masken nix“
Es ist wissenschaftlich auf jeden Fall erwiesen, dass Masken die Anzahl der abgebenen Viren eindämmt. Also sie bringen was.
- Möglichkeiten: „Anhand der Zahlen in sieht man doch, dass…“
Der Vergleich zwischen Ländern ist tatsächlich schwierig, denn es sind unterschiedliche Voraussetzungen. Beispielsweise Bevölkerungsdichte in den großen Städten oder auch der „Wohlfühlabstand“ ist unterschiedlich.
Zusätzlich sind Masken ja nicht das einzige Mittel, was eingesetzt wird, sondern jeder macht da seine eigenen Maßnahmenpakete.
Ein richtiger Vergleich wäre nur möglich, wenn man noch mal einen Reset in den März macht und in Deutschland das Ganze mal ohne Maskenpflicht durchspielt. Ist leider nicht möglich.
Zusätzlich sind das zwei verschiedene Themen: Maskenpflicht und der Nutzen von Masken hängen miteinander zusammen, aber bei der Auswirkung der Maskenpflicht kommen ja neben dem Nutzen, den die Maske bringt, weitere Faktoren dazu.
Beispiele: Sorgt das Maskentragen dafür, dass Abstände nicht eingehalten werden? Wie stark wird gegen die Regel verstoßen?
Ich glaube aber, dass die Maskenverweigerer gar nicht auf der rationalen Ebene unterwegs sind.
„Masken bringen nichts“ ist häufig nichts anderes als
- ich möchte mein altes Leben zurück
- ich fühle mich unwohl mit der Maske
- ich fühle mich gerade verunsichert
Jetzt sind aber Menschen wie ich dooferweise häufig auf der rationalen Ebene unterwegs.
Und deswegen fangen dann Leute an, auch mit Logik dagegenzuarbeiten und scheitern dann einfach.
Weil halt nur Logik (oder Scheinlogik) in Diskussionen akzeptiert wird.
Und: nein, ich habe da jetzt auch kein Rezept dafür, wie man damit umgehen kann…