Aktuelle News gibt es genug, deswegen möchte mal mit den höchstaktuellen Nachrichten kommen: wie sieht es denn aus im Juli 2020, dem Hauptferienmonat. Antwort: es ist doch alles gar nicht so schlimm.
Leider hat das nicht funktioniert mit den Pflegekräften. 1500 Euro sollten sie kriegen. Bar auf die Kralle. Doch die gesetzlichen Krankenkassen wollten das nicht zahlen. Und auch kein anderer. Doch Jens Spahn steht zu seinem Wort: stattdessen kriegen die Krankenschwestern und Altenheimpfleger jeweils 10 Sanifair-Gutscheine. Die hat ihm der Scheuer zugesteckt. Also alles gut.
Auch beim Fußball ist endlich wieder alles beim Alten: dank Electronic Arts gibt es sogar Zuschauer bei den Geisterspielen. Es wird einfach die Technik aus dem Spiel FIFA 2020 benutzt. Jubelnde Zuschauer werden im Hintergrund reingeschnitten.
Allerdings ist die Programmierung zu gut: beim 0:4 der Bayern gegen Dortmund verlässt die Heimtribüne eine Viertelstunde vor Schluss geschlossen das Stadion.
Seit zwei Wochen ist sogar wieder die Teilnahme als Zuschauer möglich. Für einen vergleichbar geringen Betrag wird ein Avatar unter die jubelnde Zuschauermenge gemixt. Man muss nur mehrere Fotos (Gesicht, Körper) und ein paar Daten (BMI, Bankkonto, Alkoholverbrauch) über eine Internetseite zusenden, und schon ist man live dabei. Also als Avatar. Das erklärt vielleicht die Bayern-Niederlage: findige Fans hatten das Münchener Stadion mit Avataren der Dortmunder Spieler geflutet.
EA arbeitet schon an einer Erweiterung, bei der man dann zuhause auch genau die Sicht auf den Rasen hat wie der eingefügte Avatar. Natürlich für ein bisschen Zusatzgeld. Die Vereine frohlocken: keine Ordner, niemand muss sauber machen, und die Kasse stimmt wieder.
Die Programmierer haben allerdings an manchen Stellen übertrieben. Eintracht Frankfurt muss 10000 Euro Strafe zahlen, weil die Zuschauer einen virtuellen Bengalo schmissen.
Ach so: das wichtigste ist ja auf dem Platz. Am 3. Spieltag der Corona-Bundesliga kommt es zu einer Rudelbildung, als <Name der Redaktion bekannt> <Name der Redaktion bekannt> die Schutzmaske vom Gesicht zog. Nach Beratung zwischen Schiedsrichter und dem Videoschiedsrichter werden beide Spieler mit 2 Wochen Quarantäne bestraft.
Zurück von der schönsten Nebensache der Welt: Die Maskenpflicht ist aufgehoben, doch die Deutschen haben sich mittlerweile dran gewöhnt. In Facebook toben die Schlachten: lasst uns unsere Gesichtsmasken! Nicht ganz zu Unrecht, denn es verschönert mindestens den Wutbürger ungemein. Proteste kommen von ungewohnter Richtung: die größte sunnititsch-islamische Organisation Deutschlands, der Ditib, und der linke Schwarze Block protestierten: Verschleierung ist unser, wir lassen uns das nicht nehmen! Als einmalige Protestaktion zeigen sich alle ohne Gesichtsverschleierung.
Wenn wir gerade bei der Religion sind: Gottesdienste sind wieder gestartet, allerdings gibt es eine strikte Teilnehmerbeschränkung in den Kirchen. Ergebnis: seit Beginn der Öffnung musste gar kein Glaubender zurückgewiesen werden.
Die Kultusminister der Länder bekamen Besuch von Experten zum Thema Online-Unterricht: der 13jährige Kevin, der 10jährige Marc und der 12jährige Dennis erklärten den erstaunten Politikern die Funktionsweise des Chatdienstes Discord. Die Minister waren sich einig: ein Durchbruch. Schon in 3 oder 4 Jahren ist Online-Unterricht in Deutschland vorstellbar.