Es spricht die Seherin im Namen der Lyss:
Ich bin Lyss, Tochter Thalans.
Mein Vater ist der Herr über den Kreislauf des Seins.
An seiner Seite wache ich über die Welt der Sterblichen.
Ich bin die Mutter der Gnade.
Ich gebiete über den Tau und den fruchtbringenden Regen.
Die Kinder Thalans beten zu mir,
denn ich erbarme mich der Starken und der Schwachen.
Und alle gehen durch meine Hände ein in die Welt.
Ich bin die Herrin über die Liebe.
Zart und zerbrechlich ist das Geschlecht der Menschen,
hilflos preisgegeben dem Wüten des Sturms.
Ängstlich und verloren sind sie in den Weiten Urs
wie Treibgut im Ozean.
Sie fürchten den Namen Thalans, ihres Schöpfers.
Ich aber bringe die Hoffnung zurück in ihre Herzen.
Trost und Hilfe sende ich Euch,
ihr sterblichen Kinder meines allmächtigen Vaters.
Güte und Tapferkeit lege ich in Eure Wiegen,
dass Ihr das Leid überwindet.
So segne ich die mutigen und die ängstlichen,
die mächtigen und die elenden,
die auserwählten und jene, die verloren sind.
Denn die Liebe ist die einzige Hoffnung im Angesicht des Schattens.
Sie schützt vor der Verlockung des Bösen.
Das Schwert richtet sich leicht gegen seinen Träger.
Die Liebe aber ist ohne Falsch.
Unbeugsam hofft, wer die Liebe Thalans gespürt hat.
Ihr inneres Licht leuchtet noch in den Fängen des Todes.
Das dunkle Feuer kann nicht verbrennen,
was von der Liebe erfüllt ist.
Schön sind meine Kinder im Angesicht der Liebe.
Sie straucheln, aber sie fallen nicht.
Und wo sie fallen, richte ich sie wieder auf.
Sie bringen das Licht in die Dunkelheit.
Keine Macht kann sie fesseln,
denn meine Macht überwindet den Schrecken
und weist dem Tod seine Grenzen.
Wie ich um jene trauere, die sich abgewandt haben von mir,
so nehme ich jene freudig auf, die zu mir zurück kehren.
Ich tröste sie in meinen Armen und erfülle sie mit neuem Leben.
Sie werden in meinem Namen den Feind überwinden.
Denn ich bin Lyss, die Herrin über das Leben.
Meine Gegenwart ist die Hoffnung, mein Mantel die Liebe.
Mein Ruf bringt Vergebung und Gnade.