Nachts im Bankenviertel, da trafen sich drei faule Eier: die Nürnberger Hypothekenbank, die Süddeutsche Bodencreditbank und die Bayerische Handelsbank. Und sie wurden zu einem einzelnem Ei.
Und als an einem schönen Sonntagmorgen die Sonne aufging, da schlüpfte aus dem Ei – knack – eine Großbank. Die HVB Real Estate. Und weil es so ein Spaß machte, wickelte sie sich gleich in einen Kokon und kam als Hypo Real Estate wieder raus.
Am Montag fraß die Hypo Real Estate die Westfälische Hypothekenbank. Aber satt war sie noch immer nicht.
Am Dienstag fraß die Hypo Real Estate ein Portfolio notleidender Kredite von LoneStar, um die Bilanzen zu verbessern. Aber satt war sie noch immer nicht.
Am Mittwoch fraß die Hypo Real Estate ein Portfolio notleidender Kredite von Morgan Stanley, um die Bilanzen zu verbessern. Aber satt war sie noch immer nicht.
Am Donnerstag fraß die Hypo Real Estate ein Portfolio notleidender Kredite der Citigroup, um die Bilanzen zu verbessern. Aber satt war sie noch immer nicht.
Am Freitag fraß die Hypo Real Estate die Depfa Bank und deren Tochter Depfa Deutsche Pfandbriefbank. Aber satt war sie noch immer nicht.
Am Samstag fraß die Hypo Real Estate die Hypo Real Estate Bank International AG und damit das ganze Immobiliengeschäft der Hypo Real Estate Group. Am Abend hatte sie Bauchschmerzen.
Am Sonntag fraß die Hypo Real Estate hier ein paar Milliarden vom Staat, noch mal ein paar Milliarden vom Staat und noch mal ein paar Milliarden vom Staat und noch mal ein paar Milliarden vom Staat. Danach war ihr trotzdem kotzübel. Hunger hatte sie trotzdem noch.
Und irgendwann baut sie sich ein Kokon und bleibt darin mehr als zwei Wochen lang. Und wenn dann jemand den Kokon aufmacht, dann ist da … eine wunderschöne Leere. Denn das da noch was ist, das glaubt keiner mehr.