Bei einer Spiegelumfrage hat sich die Mehrheit für einen harten Lockdown ausgesprochen.
Seltsam. Man musste gar nicht definieren, was dazu gehört, es reichte den Mitmachenden der schöne Wortklang „harter Lockdown“.
Wenn ich jetzt im Nachhinein definieren würde, ein harter Lockdown würde darin bestehen, alle Corona-Verdächtigen einzuschließen und die Türen zu verschweissen… wäre das dann auch okay?
Was ist ein harter Lockdown:
Gehört dazu, die Grenzen zu schließen? Es gibt auch Einwohner mit Verwandten im Ausland, wo man nicht kontrollieren kann, ob die 5 Personen-Regel eingehalten wird. Geht effektiv nur mit Grenzschließung.
Wie kontrolliert man an Weihnachten, dass es nur 5 Erwachsene sind? Nachbarschaftswacht? Polizeikontrollen?
Ist der Hauptpunkt beim harten Lockdown, Härte zu demonstrieren, in dem man harte Begriffe und harte Regeln in den Äther schickt – statt durchdachte Maßnahmen? Und warum scheint das so gut anzukommen?
Gehört eigentlich auch eine Entschuldigung des NRW-Schulministeriums dazu an die Rektoren, die verbotenerweise schon vorher in den Wechselunterricht gegangen sind und angerüffelt wurden?
Und warum ist in der jetzigen Lage, in der ganz Deutschland ein roter Teppich mit nur vereinzelten Flecken ist, es noch immer nicht möglich, in allen Bundesländern gleich vorzugehen? Gleiche Regeln, gleiche Startzeit? Ich weiß nicht, ob es jemandem aufgefallen ist, aber die Bundeslandgrenzen sind schon recht willkürlich, da gibt es eine Menge Grenzübertritte… Nebenbei: Föderalismus ist nicht das Problem. Der verbietet Bundeslandübergreifende Zusammenarbeit nicht.
Eines weiß ich aber jetzt schon:
systemrelevant wird sein, dass Politiker in einer Talkshow sitzen.
Wünschen würde ich mir, dass in einer entsprechenden Corona-Verordnung drinstehen würde, dass es bei einer hohen Straße verboten ist, als Politiker seinen Hintern ausserhalb des Homeoffices zu bewegen.
Und dass sämtliche Talkshows statt Politiker bitte Künstler einladen müssen, die gerade unter Auftrittsverbot leiden – bei angemessener Bezahlung.