Es wird gerne auf Zahlen verwiesen. Die Zahlen sagen ganz klar, dass weitere Maßnahmen notwendig sind.
Die Zahlen sagen ganz klar, dass wir in Deutschland sehr erfolgreich waren in der Corona-Bekämpfung.
Das blöde ist nur: das sagen Zahlen nicht. Man kann die Zahlen natürlich in der Art von Betriebswirtschaftslehre betrachten.
Dann hat man ein, zwei Kennzahlen, danach steuert man, und später wundert man sich, warum die Firma trotzdem Pleite gegangen ist.
Die Zahlen sagen aus: es wird schlechter. Liegt das aber daran, dass die jetzigen Maßnahmen zu weich sind? Oder die falschen? Oder gibt es de facto keine Maßnahmen, weil sie nicht umgesetzt werden?
Wenn man die jetzigen Maßnahmen betrachtet und dann eigene Beobachtungen entgegenstellt, dann kommt man schnell zum Schluß, das man über die Wirksamkeit der Maßnahmen keine Aussage treffen kann, weil die Maßnahmen häufig nicht umgesetzt werden.
Beispiel Gastronomie: da gibt es Gasthäuser, die sehr auf Hygiene achten.
Und es gibt welche, bei denen es brechend voll ist und die Kellnerin zieht beim Sprechen immer die Maske runter, man könnte sie ja nicht verstehen.
Beispiel Arbeitsstätte: es gibt noch immer Chefs, die Homeoffice für die größte Gefahr seit den Arbeiterrechten halten und Hygienekonzepte für nutzlos, denn „bei uns im Büro passiert nichts.“
Es gibt wenige Leute, die mussten als Maskenmuffel zahlen. Und es gibt Leute, die machen zusammen eine Demo in Berlin, verzichten auf Maske, Abstand und Anstand, und die Polizei guckt zu.
Wir wissen von 75% der Erkrankungen nicht, wo die Ansteckung herkommt. Das wird auch nie besser. Die Gesundheitsämter sind teilweise überfordert, was aber nicht nur an der Masse der Fälle liegt.
Das rechtfertigt aber nicht alle Maßnahmen.
Die Gaststätten müssen zumachen, nachdem der Großteil der Gastronomen doch einiges unternommen haben, um den Betrieb aufrecht zu erhalten.
Aber wir müssen Opfer bringen.
Schlachthöfe, laut Nachrichten eine der Lieblingsbrutstätten für Corona-Verbreitung, bleiben offen.
Aber was wäre die ALternative? 4 Wochen vegan leben? Irgendwo hört Solidarität doch auf.
Kabarettisten bleiben bitte zuhause.
Gottesdienste dürfen stattfinden.
Dabei hat die Zielgruppe bei beiden die gleiche Altersstruktur.
Und beide dienen der geistigen Erbauung.
Einziger Unterschied: bei Gottesdiensten kriegt der Solokünstler ein monatliches Festgehalt.
Und das Kabarettpublikum singt nicht so häufig mit, aber das ist bei Gottesdiensten auch gerade verboten.
Ich hätte auch noch eine Alternative: alle Menschen müssen jetzt erstmal 2 Wochen lang Abstand voneinander halten. Also jeder in ein eigenes Zimmer und Tür zu.
Das hilft garantiert. Aus epidemologischer Sicht gibt es nix besseres.
Wir bräuchten dann allerdings danach eine Menge Leute, die die Leichen wegräumen.