Erinnert sich noch jemand daran, dass Ende 2022 eine Radfahrerin in Berlin ums Leben kam, worauf (nicht nur) BILD-Zeitung und konservative Politiker der letzten Generation dabei eine Mitschuld gaben? Die Beweislage war allerdings auch erdrückend: die hatten sich an einer Kreuzung festgeklebt und ein Rettungsfahrzeug kam nicht durch. Das scheiterte nicht am Festkleben, sondern an fehlender Rettungsgasse, aber wen scheren schon Details, wenn man so schön härtere Strafen einschließlich Gefängnis fordern kann.
Jetzt kam es auf der A7 zu einem neuerlichen Vorfall. Die Rettungskräfte kamen nicht durch. Fehlende Rettungsgasse. Wie so häufig. Wer keine Rettungsgasse bildet, gefährdet übrigens mutwillig das Leben anderer Menschen.
Anzahl der Politiker und BILD-Zeitungen, die hier höhere Strafen einschließlich Gefängnisstrafen fordern: hey, das ist auch unser Wählerpotential.
Friedlich, fröhlich und sicher war das Oktoberfest. Mit nur 700 Straftaten. Und der Aussage „3 von 4 Wiesenbedienungen erlebten schon sexuelle Übergriffe“. Aber „die wissen, worauf die sich einlassen“ oder „als Mann kann man sich ja nicht immer zurückhalten“. Na ja, ist halt so, wenn die sich schon so anziehen.
Gut, wenn das nicht die Wiesn wären, wären das große Bildschlagzeilen, die irgendwas mit „nicht unsere Kultur“ und „abschieben“ zu tun hätten… Aber ist halt Kultur.
Früher schliefen alle zusammen in einem großen Bett. Der Großvater war sehr beliebt im Winter wegen der heißen Luft, die er erzeugte. Da durfte man nur nicht zu nah am Feuer schlafen – war einfach zu gefährlich. Heute ist das nicht mehr so „in“, weil der Großvater natürlich nicht die neuesten Abgasnormen erfüllt.
Gottschalk im Spiegel-Gespräch: „Ich habe Frauen im TV rein dienstlich angefasst.“
Ja, wer kennt sie nicht, die sogenannten „Pornoverträge“ beim ZDF…
Gladiatoren haben sich häufig mit Öl eingerieben. Man weiß jetzt auch warum: die Löwen dachten dann, sie wären Salat.
Die in der Familie von Generation zu Generation getragene Abschiedsfloskel „Mach nix, was ich nicht auch tun würde“ verliert an Fahrt, wenn die nachfolgende Generation „Was, mit Mama schlafen?“ antwortet.
Die CDU/CSU versucht uns wieder zu erklären, dass mit ihr Stabilität zurückkommt.
Das ist aber falsch. Die CDU im 21. Jahrhundert stand und steht nicht für Stabilität, sondern eine stabile Änderung der Stabilität und Leistungsstärke Deutschlands.
Für Mathematiker: die erste Ableitung. Und die war mit CDU/CSU verdammt stabil. Allerdings stabil im negativen Bereich.
Man muss ihnen aber zu gute halten, dass sie immerhin eine stabile Antwort auf die Probleme Deutschlands haben, die sehr schön merkbar ist (wenngleich nur eine Antwort, keine Lösung): Die Grünen sind schuld. Immer. Selbst an Entscheidungen aus der Zeit, als die Grünen gar nicht in der Regierung waren.
Und bei dieser Ansicht ist die CDU wieder verdammt stabil.
Ich warte nur noch auf den Zeitpunkt, an dem Merz oder Söder sagt, dass die Grünen am Zweiten Weltkrieg schuld waren.
Nochmal zu Gottschalk und anderen älteren Herrschaften, die jetzt jammern, man dürfe nicht mehr alles sagen.
Was sich geändert hat: wenn man sich in der Öffentlichkeit äußert, dann gibt es heute sichtbareres Feedback als früher. Früher gab es Leserbriefe und so. Heute ist es halt im Netz sichtbar.
Damit können wir nicht so gut umgehen, da wir die Transferleistung nicht hinkriegen. Wir müssen uns immer klar machen: nicht jede Kritik ist gut und valide, nicht jede Kritik ist zielführend. Wir müssen auch „das Rauschen“ ausblenden. Und wir müssen auch klar feststellen, dass Medien gerne von „einem Shitstorm“ schreiben, wenn 2 oder 3 Leute im Internet was gegen etwas schreiben.
Das andere ist ein Problem, dass einige ältere – vor allem – Herren nicht damit zurechtkommen, dass ihre Rolle sich gewandelt hat.
Gottschalk hat auch früher Gegenwind gekriegt – aber damals von den alten, konservativen Säcken. Denn er war der Vertreter der hippen Jugend. Und damit kommt man gut zurecht, denn man macht Dinge, die das Establishment ärgern.
Und jetzt gehört er zum Establishment und kriegt Gegenwind gerade von jungen Leuten. Ich glaube, damit kommt er nicht zurecht.
Ein ähnlicher Fall ist IMHO Dieter Nuhr.
Frage per Email an Termin für Rentenklärung und Beratung bezüglich vorzeitigen Rentenbeginnsterminen und -auswirkungen. Montag, Mittwoch oder Donnerstag morgens in Darmstadt wäre gut. Termin: Freitags in Frankfurt. Vor Ort: Leider haben Sie sich die Mail nicht durchgelesen, deswegen nur Rentenklärung, keine Beratung. Sieht alles gut aus, aber Immatrikulations- und Exmatrikulationsbescheinigung fehlt. (Wäre das nicht was, was man beim Versand des Rentenverlaufs schon… egal). Aber: schneller neuer Termin Donnerstag 7.30 in Darmstadt für Beratung. 7.30 in Darmstadt: die Rentenklärung läuft ja noch, so lange ist leider kein Zugriff auf das Konto möglich.