Die Partei, die andere Parteien gerne Verbotspartei nennt, aber dafür unheimlich gerne verbietet, hat wieder zugeschlagen. In Thüringen hat die CDU das Gendern verboten. Kleiner Einschub: man muss übrigens genau gucken, was verboten wird. Es ist ein Unterschied, ob gendergerechte Sprache verboten wird oder ob verboten wird, dass beispielsweise Behörden ihren Mitarbeitern gendergerechte Sprache vorschreiben.
Tatsächlich soll nach dem Wunsch der CDU künftig nur das generische Maskulinum verwendet werden, sowohl in der Verwaltung, als auch im öffentlich-rechtlichen Rundfunk sowie in anderen Einrichtungen – etwa Schulen und Hochschulen. Was also wirklich dann ein Verbot wäre. Allerdings ist es wieder kein Verbot, sondern ein Appell, weil der Antrag nicht als Gesetz gefasst wurde.
Der CDU war klar, dass sie diesen Antrag nur mit den Stimmen der AfD durchkriegen würde. Und sie hat den Antrag trotzdem gestellt. Dabei hatte die CDU jegliche Form der Zusammenarbeit mit der AfD durch einen Parteitagsbeschluss ausgeschlossen. Interessant ist mal wieder, dass ein Nebenthema, das aber sehr medienwirksam ist, genutzt wird, um mal die Grenzen auszuloten…